Mit der Skyline der Stadt und dem Burj Khalifa, dem höchsten Gebäude der Welt, im Hintergrund genießen die Menschen das Schwimmen in Dubai, Vereinigte Arabische Emirate, am 5. Juli.
Ich bin buchstäblich auf Wolke sieben. Vom Infinity-Pool des Aura Skypools aus, etwa 210 Meter über dem Meeresspiegel gelegen, kann ich sehen wie sich die Stadt Dubai über das erstreckt was vor nicht allzu langer Zeit nur Wüste war. Ich sehe glitzernde Wasserflächen und die Palm Jumeirah, eine künstliche Insel in Form eines Palmenblatts mit Luxushotels und Millionen-Dollar-Villen.
In der Ferne ragt das höchste Gebäude der Welt, das 830 Meter hohe Burj Khalifa neben dem Dubai Mall in den Wolken empor – mehr als 12 Millionen Quadratmeter hochwertige Geschäfte inklusive einem Vergnügungspark, einer olympischen Eislaufbahn und einem der größten Aquarien der Welt.
Dubai ist ein Spektakel. Keine Kosten wurden gescheut. Überall wo ich hinschaue sehe ich makellose breite Gehwege, funkelnde Lichter, Luxusfahrzeuge und Wolkenkratzer. Selbst Emirates Airlines bietet eine luxuriöse Erfahrung am Himmel an: Passagiere der First Class können an Bord ihrer A380-Jet duschen.
Gerüchte unter Fahrern, Hotelpersonal und Expats besagen jedoch dass Dubais viele architektonische Meisterleistungen aus dem fragilen Ego des Herrscherhauses von Dubai stammen sollen. Zum Beispiel wurden die Al Kazim Towers gebaut nachdem Scheich Mohammed bin Rashid Al Maktoum nach New York gereist war und so begeistert vom Chrysler Building war dass er zwei davon nebeneinander in Dubai bauen ließ. Eine weitere Geschichte besagt dass er gehört habe Saudi-Arabien plane den Bau des Jeddah Towers größer als den Burj Khalifa zu errichten; daraufhin beauftragte er den Bau eines noch höheren Turms um sicherzustellen dass dieser Rekord seiner Stadt erhalten bleibt – dieses Projekt wurde bisher jedoch nicht bestätigt.
Dubai steht für Opulenz aber je länger ich hier bin desto mehr fühlt es sich an als wären die testosterongesteuerten egomanischen Mythen wahr geworden. Ich nehme teil an einem globalen Spiel von “alles was du kannst; kann ich besser”. Obwohl mein Besuch vor sieben Monaten stattfand frage mich ob auch die über 70’000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei Konferenz COP28 zum Klimawandel ähnlich empfinden?
Während meines Aufenthalts scheint es als wäre die Stadt permanent im Umbau begriffen mit aktiven Baustellen entlang vieler Straßen welche luxuriöses Wohnen in Eigentumswohnungen mit privaten Tauchbecken bewerben sowie einen Rund-um-die-Uhr-Concierge-Service für all jene Lamborghinis welche man auf den Straßen sieht.
“Die Stadt ist ein Symbol für Globalisierung”, sagt Dr Robert Huish Associate Professor of International Development Studies an der Dalhousie University Halifax Kanada “Sie haben unvorstellbaren Luxus geschaffen durch migrierende Arbeitskräfte.” Die VAE sind ein ‘neuer’ Ort bezogen auf Regierungsführung: Sie übersprangen regionale Autonomie um direkt globale Vertretung zu erreichen.” So sei dies zwar ein sehr kulturell reicher Teil unserer Welt doch jede Kultur welche man hier sieht stammt nun von Einwanderern.”
Stand August 2023 leben rund 3’61 Millionen Menschen in Dubai; allerdings sind nur elf Prozent davon Emirati während mehr als ein Drittel aus Indien oder Pakistan stammen.
Es gibt viel worüber man nachdenken muss während ich dort oben sitze im Lounge-Bereich meinen Margarita schlürfe mich schuldig fühlend ob dieser extremem Luxus welcher von einer Skyline voller Phallussymbole verdeckt wird? Gibt es immer noch arabische Kultur hier? Wo finde ich wohl diese Seele dieser Stadt?
Ich beschließe herauszufinden.
Ich logiere in einem prunkvollen Hotel nahe des Yachthafens von Dubai.Wenn ich zunächst durch das Foyer des W Hotels – Mina Seyahi eintrete staune ich über farbenfroh geflieste Böden goldene Perlen welche vom Decke herabhängen sowie auffällige Wandkunstwerke Doch zweifle daran irgendeine Verbindung zur Seele Dubais finden zu können bis mir Moussa Abboud Leiter Empfangsbereich zeigt wie sehr dieses Anwesen authentisch arabischer Tradition entspricht
“Dies ist eine Wand aus Erzählperlen” erklärt Abboud mir indem er auf eine lange Reihe übergrosser weisser Sphären deutet dekoriert mit schwarzen geschwungen arabischen Schriftzeichen “Jede repräsentiert eines jener neunundneunzig Gebete welches Gott preisen Sie dienen uns dazu uns unsere Vergangenheit ins Gedächtnis zurückzurufen uns mit unserer Gegenwart zu verbinden”
Er führt mich weiter durchs Hotel zeigt mir sorgsam zusammengestellte Möbel Dekoration welche Legenden Arabiens ehren Ich spüre seine Leidenschaft seine tiefe Verbundenheit zu seinem Volk seiner Vergangenheit
An diesem Nachmittag stehe am Ufer des Dubaier Creeks einer zehn Kilometer lang Salzwasserarm welcher die Stadteile Burdubai Deira voneinander trennt Auf anderen Seite liegt Altstadt Souks Gold Gewürze Textilien uvm Um hinüberzugelangen muss man Abra traditionelles Holzboot nehmen
Es dauert nur kurz bis wir Markt erreichen Die Händler sind fleissig lautstark abgelenkt durch glänzendes Beiwerk Es scheint fast jeder da sein: Expats Migranten Touristen Einheimische Und obwohl dies eigentlich authentisches Bild Dubais darstellen soll frage mich trotzdem ob dies wirklich wahres Abbild modernes Dubais ist Sammlung verschiedener Menschen Orte alle ihren Beitrag leisten zur Vielfalt Nahosts Ist dies also wahre Seele dieses Ortes?
Später desselben Tages finde mich Arabian Tea House traditionelles Restaurant gegründet Jahr eingebettet historischen Viertel Al Fahidi Beim Durchschreiten Perlenvorhang Fronteingangs werde sofort versetzt Café längst vergangener Tage Türkise Bänke säumen grosse weisse Tische im Schatten alten Sidrbaumes während rosa Blumen weiß-hölzerne Pergolen drapieren
Setzte diesem Indoor-Garten geniesse gahwa (arabischen Kaffee) lokales Frühstück za’atar (Gewürzmischung) Olivenöl Labneh (abgetropfter Joghurt) Rosenmarmelade Halloumi Rührei Umgeben Familien ihre eigenen Frühstückstabletts geniessen tragen fließende Abaya-Robes Unterhalten sich lachen entspannen genießen zwischen Schlucken Kräutertees Happen Fladenbrotes Fühlt warm willkommen Gegensatz zur Nüchternheit bisher erlebten
Der Restaurantmanager kommt Tisch Gespräch wird sentimental regaling Geschichten eigener Familie deren Frühstücksroutinen Weitergabe alter arabischer Märchen Sage Frage mich vielleicht falsch gelegen haben mag Vielleicht gibt tiefere Seite Dies alles gebaut damit Besucher blendender Pracht beeindruckt werden Aber wenn Du einmal dorthin gehst musst schon etwas tiefer graben echter arabischer Seele finden wollen
Autor reiste Gast Emirates Airlines Visit Dubai Weder hat Bericht vor Veröffentlichung geprüft genehmigt